Zuhause sein?

Wo fange ich an, ohne so zu klingen wie all die anderen?
Sollte ich auch anfangen zu meckern? "Überall auf der Welt sterben Menschen. Große, kleine, Kinder. Niemand interessiert sich dafür. Und jetzt heulen alle rum?!?!!!11!" 

Wenn ich sowas lese brodelt es in mir. Ich halte mich nicht zwingend für überaus schlau, ich bin nichts besseres und ich bin niemand, der das politische Wirrwarr verfolgt und sich das Recht rausnehmen könnte, mit dem Finger auf eine Kanzlerin oder sonst wen zu zeigen und zu sagen "Danke dafür!" 

Dass ich umgeben bin von politische Genies merke ich in den letzten 48 Stunden immer mehr. 

Ja, es könnte sein, dass jemand über die offenen Grenzen hier her gekommen ist und vielleicht sind es auch ganz viele, die uns etwas Böses wollen. Sie könnten auf dem nächsten Weihnachtsmarkt, in einem Flugzeug oder im Aldi sein, das kann so genau wohl keiner von uns wissen. 

Wir können mit mehr Polizisten nicht viel ändern und auch nicht mit dem verteufeln der Flüchtlinge. 

Wie schon erwähnt, Politik und ich, normalerweise ist das nicht so das, womit ich mir den Tag versüße. 
Ich bin weder einer dieser Menschen, die sagen "Alle zu uns. Wir schaffen das schon.", erkenne mich aber auch nicht in rechten Aussagen wieder, da ich der Meinung bin, ein Mensch, der Hilfe benötigt, sollte diese auch bekommen. 
Ganz egal woher man kommt und vor allem wenn in diesen Ländern eine Bombe nach der der anderen vom Himmel fällt. Unmensch, in solchen Situationen zu sagen "Bleibt wo ihr seid".

Nur die Menschen, die in den vergangenen Jahren hier ankommen, sind nicht nur die traumatisierten Seelen, die schreckliches gesehen haben. Es sind (wie immer, wenn man eine große Gruppe Menschen hat) auch schlechte dabei. Die solche Momente ausnutzen. 
Das kann man leider nie ausschließen und es ist auch wirklich schwer zu kontrollieren. 
"Wir lassen niemanden ohne Papiere mehr ins Land!" Naja, für den Gedanken ist es ein wenig spät oder?

Überall auf der Welt kracht es in den letzten Jahren. Logische Erklärungen gibt es dafür nicht, kein Vollidiot auf diesem Planeten hat das Recht, unschuldige Menschen in den Tod zu reißen. 
Egal wo, ob in Paris, Nizza oder jetzt direkt vor der Tür in Berlin - es ist nicht richtig und es lässt niemanden kalt. 

Ja, auf der Welt passiert vieles schlechtes. Das weiß ich, weil in den deutschen Nachrichten auch über unfassbar viele Dinge berichtet wird, die weit weg passieren. Aber Deutschland nimmt an allem teil, unterstützt in vielen Lagen und war bis jetzt für jedes Land da, das unter Terror litt. 
Jetzt darf Deutschland auch mal sich selbst unterstützen. 
Nein, in meinen Augen keine schlechte Sache. Wir leben hier und zeigen Anteilnahme an Orten, an denen wir urlauben. Also trifft uns die Heimat noch ein Stückchen mehr, weil die Sicherheit, die wir mit "Zuhause" verbinden, plötzlich Risse bekommt. Es tut weh, selbst wenn wir persönlich nicht betroffen sind. 

Wie geht man damit um? Was kommt als nächstes? Und wo fühlen wir uns noch sicher, wenn nicht mal mehr zuhause?

Mein Beileid, an all die Menschen, die unter Gewalt leiden müssen, egal ob Gewalt in Familien, auf der Straße, im Krieg - überall. 
Aber jetzt gerade im Moment geht mein Beileid ganz klar raus an die, die unter dem Terror leiden, für den sie selbst am wenigsten können!

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