Ciao Kakao 2019

Endlich Ende 2019, endlich Zeit um das Jahr einfach vorbeiziehen zu lassen. Und zu meckern, zu weinen, zu lachen und in meinem Fall - einen großen Schluck zu trinken. 
Ich hasse es, wenn alle dramatisch auf ihr Jahr zurück blicken. Sich eingestehen, dass sie erneut die Vorsätze nach 45 Sekunden über den Haufen geworfen haben und überhaupt war ja alles total beschissen. 
2019 fing wirklich schwierig an für mich, ich hatte das Gefühl mein Herz wurde in eine Milliarde kleine Teile gerissen. Ich habe mir unglaublich oft die Augen aus dem Kopf geweint, aber ich habe in dieser Zeit Halt gefunden, bei jemandem der seine Sache wirklich gut gemacht hat. Der mich immer wieder aufgefangen hat, der mich zum Lachen gebracht hat und eine Art an sich hat, für die ich Gott dankbar bin. Ich habe durch dich gemerkt, dass ich alles andere als unwichtig bin, ich habe gemerkt, dass du dir Mühe gibst, damit es mir gut geht. Ich war mir so unsicher, ob ich einen Menschen wie dir vertrauen kann oder welche Absicht dahinter steckt. Dass deine einzige Absicht mein Glück war, daran habe ich nicht gedacht. Das wurde mir erst sehr spät klar. 
Alles was du für mich getan hast, mit mir, mit uns, das hat meine Ansprüche an dich enorm hoch gesteckt. Keiner meiner Freunde kam bisher an das, was du in einem Jahr erreicht hast. Keiner hat mir so ein wundervolles Gefühl gegeben, keiner hat in mir ausgelöst „Bitte geh nie mehr weg, du tust mir so gut“, ganz egal wie lange die Person an meiner Seite war. Es war aufrichtig und ich habe jedes Wort in meinem Herzen verstaut. Vielleicht war das mit uns zu groß, zu schön, zu real. Vielleicht ist das der Grund, wieso es nun ist, wie es ist. Ich möchte nicht dein „vielleicht“ sein, nicht das, was du glaubst nicht zu verdienen. Ich möchte nicht warten müssen, auf den Tag, der nicht kommen wird, ich möchte nicht ständig die Hoffnung haben dass du vor mir stehst und alles in Ordnung bringst, so wie du es in diesem Jahr etliche Male gemacht hast.
Für mich stand war klar, dass ich jeden Menschen, der an dir zweifelt blöd finden muss. Auch wenn das eine Freundin trifft, von der ich lange dachte, sie sei das, was ich mir immer gewünscht habe. Ich war froh, diese Frau an meiner Seite zu wissen, hinter ihr zu stehen und ihre Hand zu halten, wenn alles den Bach runter ging. Sie war da, wenn es schwer war, sie war da, als es schön war. Hat meine etlichen Tränchen getrocknet und viele mit mir zusammen vergossen. Wir haben in den vergangenen Jahren so viel zusammen geschafft, dass ich keinen Moment daran gezweifelt hätte, dieser Frau irgendwann zu sagen „Guck mal, da standen wir vor 10 Jahren, jetzt stehen wir hier.“
Aber das werden wir vermutlich nicht in 10 Jahren machen. Denn in der Zeit, in der sie immer mehr Entscheidungen getroffen hat, die mich verletzt haben, warst du da und hast mir gezeigt, dass ich all den Kummer garnicht verdiene. 
Versteh mich nicht falsch, ich bereue meine Entscheidung keinen Moment, ich habe dein Wort über jedes andere gestellt. 
Aber ich möchte dass du weißt, dass ich eine Freundin verloren habe, die für mich meine kleine perfekte Welt war, ganz egal wie oft es unperfekt war. Ich vermisse sie. Immer wieder. Mal mehr, mal weniger. Manchmal bin ich auch einfach sauer. Aber insgeheim habe ich ganz lange darauf gehofft, dass sie vor der Tür steht und sagt „wir haben alles immer geschafft. Sei für mich da und ich bin’s für dich“. 
Jetzt geht das Jahr zu Ende. Ich trinke einen Schluck Wein und denke mir „Ernsthaft?“
Hinter mir liegen wundervolle Tage voller Sonne, lachen und toller Menschen. Ich habe Menschen getroffen, die mir wirklich gut tun und mich zum strahlen bringen, meinen ersten Urlaub ohne die Familie verbracht, neue Interessen entdeckt und mich nicht unterkriegen lassen. Ich wurde offiziell krebsfrei gesprochen und habe den Moment mit fast allen Menschen teilen können, die meinem Herzen innewohnen. 
Also wie soll ich auf das Jahr zurück blicken? Es war anstrengend und hat mich viel Kraft gekostet. Es war nicht schlimmer als andere Jahre, es war an manchen Stellen schöner und intensiver. Das verdanke ich jedem einzelnen um mich herum, ob er oder sie nun noch da ist oder eben nicht. Aber es war einmalig und ich habe mir für das kommende Jahr vorgenommen, einfach glücklich zu sein. Nur weil es an manchen Stellen nicht war, wie ich es erwartet habe oder es mir weh getan hat, heißt das nicht, dass 2020 unter schlechten Sternen steht. Ich kann alles werden, was ich mir wünsche. Und in erster Linie ist das glücklich. Die Momente genießen, genau so weiter zu machen und heute in einem Jahr blicke ich zurück, garantiert wieder mit einem Glas Wein, der Katze neben mir auf dem Sofa und der Ansicht „Was war das?“ so wie jedes Jahr zuvor. Aber das hat das Ganze so an sich, es wird immer etwas geben, was mich mehr aus der Bahn werfen wird, während anderes mich glücklicher macht als ein Liter Sex on the Beach im Bierkönig, Dienstag Mittag um 17 Uhr. Denn das ist es, ein ständiges auf und ab. Sonst wäre es ja schließlich langweilig. 

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