2 years

Irgendwie kann ich es noch garnicht richtig glauben, dass ich heute vor zwei Jahren von einem auf das andere Bein gesprungen bin, weil ich am nächsten Tag meinen ersten langen Auftritt beim Arzt hatte.
In der Zeit von diesem Tag an, habe ich viele Menschen aus meinem Umfeld besser kennengelernt, bzw gemerkt, was ich ihnen bedeute. Bei eingen zum Beispiel habe ich gemerkt, dass es ihnen schlicht und einfach absolut egal war. Sie merken, ich habe ernsthafte Probleme und sind direkt über alle Berge.
Das war für mich zu dieser Zeit eher wenig ermutigend, schließlich hatte ich so oder so einen Hals auf alles und jeden, weil mir eine ziemlich schwierige Zeit bevorstand.

Klar, war es für niemanden einfach, das weiß ich ganz genau, weil ich gesehen habe, wie schlecht es meinen liebsten ging, weil sie nicht wussten, was sie mit mir anfangen sollen. Aber ich habe wirklich immer wieder versucht, niemandem zur Last zu fallen. Habe mich auch die meiste Zeit eher verkrümmelt, als dass ich irgendjemanden sehen wolle und war froh, dass es Menschen gab, die mich immer mal aus dem Haus gezerrt haben oder zu mir kamen, selbst wenn ich nur geschlafen habe.
Aber es hat mich wirklich getroffen, welche "Freunde" mich in dieser Zeit enttäuscht haben und vor allem niemals wirklich meine Freunde waren.

Ich weiß nicht, wie oft ich anderen angeboten habe, eine Pause von all dem Kram zu machen. Mir war es nicht wichtig, dass sie sich abwechseln, wer mal an meinem Bett sitzt, nein. Es hat gereicht, wenn man mir mal geschrieben hat, weil man mich eben nicht vergisst.
Niemand war gezwungen meine Hand zu halten, das ist nicht meine Art.
Trotzdem gab es einige wenige, die gehört hatten, dass ich im Krankenhaus liege und schwupps, waren sie weg. Und besitzen dann, eine halbe Ewigkeit später die Frechheit, mir zu sagen, dass sie ein schlechtes Gewissen quält.
Sorry, das sei jedem gegönnt. Ich bin nicht die beste Freundin auf der Welt und auf keinen Fall fehlerfrei. Aber sowas habe ich nie gemacht. Ich versuche jedem mit seinen Problemen zu helfen, egal wie schlimm sie sind.
Es war ein Schlag, mitten ins Gesicht, von solchen sitzen gelassen zu werden und das schlechte Gewissen, das bekommt man eben dann, wenn man weiß, es war nicht richtig.

Viele Entschuldigungen kamen und ganz viele habe ich auch angenommen, weil ich mir den ganzen Stress sparen wollte. Aber von Freundschaft ist bei diesen Personen nicht mehr die Rede und ich hoffe, sie kommen niemals in so eine Lage und werden sitzen gelassen, denn das kann einen nicht nur aus der Fassung bringen, sondern auch das letzte bisschen Mut nehmen, dass in so Zeiten eh schwer zu finden ist.

(das Bild ist übrigens vom ersten Infusionstag, danach hatte ich kein Bock mehr Fotos zu machen, weil mich einfach alles und jeder genervt hat und ich die meiste Zeit schlafend verbracht habe haha)

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