All die Jahre wo sind die nur hingekommen?

Es ist echt verrückt, manchmal denke ich so darüber nach, wie alt ich eigentlich schon bin. Klar, 21 ist nicht die Welt.. Aber wenn ich mich so umschaue, habe ich so mit 10 nicht gedacht, dass mein Leben so aussieht, wie es momentan aussieht und ich hätte nie erwartet, dass ich so viel erlebe, dafür dass ich noch so jung bin. 

Wer dachte das nicht, man geht zur Schule, man macht seine Traumausbildung, lernt die Liebe seines Lebens kennen und gründet eine Familie. So weit zumindest damals meine Gedanken. Ich habe mir alles so einfach vorgestellt, mir nie um etwas sorgen gemacht. Die größte Angst war, Mama die 5 in Mathe erklären zu müssen. 

Doch was kommt alles dazwischen?
Niemand wird jünger und der ein oder andere unter uns musste früh lernen, mit dem Verlust von Familienmitgliedern und Bekannten umzugehen. Nichts ist mehr, wie es noch ein paar Tage vorher war. Wir suchen nach Antworten und meist stecken diese dann in Krankheiten, die wir immer mit dem Tod verbinden werden. Gänsehaut bekommen, wenn wir hören, ein geliebter oder bekannter Mensch leidet darunter. 

Aber nicht nur so gehen Menschen von uns. Während manche in unserem Leben nur ein Kapitel oder auch mehrere bleiben, wünschen wir uns bei manchen, sie würden ewig bleiben. Weil sie uns lange Zeit geprägt haben oder auch in der kurzen Zeit so ans Herz gewachsen sind, dass man denkt, der liebe Gott hat gewollt, dass man sich findet. 
Ein unaufmerksamer Moment und alles ist vorbei. Ein Streit und Funkstille, das Fehlen von Unterstützung oder Hilfe, wie viele Menschen hat das schon das Leben gekostet? Wie viele Leute verlieren wir und machen uns Vorwürfe, nicht da gewesen zu sein, nicht geholfen zu haben oder nichts gemerkt zu haben. 

Wir zermahlen uns den Kopf. Mit der Frage nach dem Morgen. Wir hängen so sehr am gestern und wollen alles besser machen und vergessen dabei völlig, das heute mitzunehmen. 

Es ist schwer, positiv aufzustehen, wenn gestern ein beschissener Tag war. Aber genau deswegen ist es wichtig, was wir mit dem heute anstellen. Womit wir die Stunden füllen. 

Unser Leben sollte mit dem Job gekrönt sein, den wir gerne machen, mit den Menschen die wir lieben und keinem Zwang, immer besser zu werden. Wenn wir mal nicht mehr da sind, sollen die Leute Lächeln und sich erfreuen. Niemand sollte vergessen werden, denn für irgendwen ist jeder besonders. 

Ob ich damals geahnt hätte, hier heute zu sitzen? Nein. Bin ich traurig? Nein. Alles, was ich getan habe, jeder Mensch der meinen Weg gekreuzt hat und noch kreuzen wird, hat etwas an mir geändert. Ich bleibe mir treu, keine Frage. Aber man wächst an vielem und das bringt uns manchmal auch weiter, an andere Leute und damit auch vielleicht ein Stück näher an das verdiente Glück. 


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