Gefühle, fühle, fühle, fühle

Es scheint, als hätte ich da ein Problem. Ein Problem mit mir selber und dem, was in mir vorgeht. So zumindest die Profis. 

Ich selbst empfinde  mich ja oft nicht gerade ruhig und verständnisvoll, jedoch wird alles anders, sobald es um eine Person geht, die mir am Herzen liegt. 
Denn eigentlich gibt es bei mir nur zwei Dinge, an die ich denke, wenn es um jemanden geht, den ich lieb hab..

1. ich möchte nichts sagen, was dich verletzen könnte und ich möchte, dass es dir gut geht und ich dir alles ermögliche, um dich glücklich zu sehen 
2. ich will dass du sauer wirst und explodierst und gefälligst den Mund auf machst und mir sagst, was los ist - provozieren kann ich nämlich ganz hervorragend 

Naja, auf jeden Fall, so der Profi, habe ich  nicht nur das eine oder andere Problem aus der Vergangenheit im Gepäck, sondern auch ganz viele Dinge, die sich aus diesen Problemen entwickelt haben. 
Zum Beispiel war es für mich normal, in der Zeit meiner Erkrankung so stark zu wirken, wie nur irgendwie möglich. Niemand durfte mich weinen sehen, geschweige denn merken, dass ich an meine Grenzen komme. Ich bekomme das schon hin, so wie ich alles hin bekomme. 
Das habe ich mitgenommen, bis heute. 

Ich habe eine ganz schön hohe Leidensfähigkeit erlangt und gehe bei allem grundsätzlich weiter, als meine eigenen Grenzen es gerne hätten. 
Jemandem zu zeigen, was ich wirklich empfinde oder wie ich fühle, das fällt mir mehr als nur schwer. Klar, ich kann Freunden sagen, dass ich sie gern habe, würde aber nie auf die Idee kommen, alles raus zu lassen, was in mir ruht. 
Ich fange an zu weinen, sage "ich weiß nicht was los ist" dabei könnte ich damit ganze Bücher füllen. Das ist meine Art und wenn ich weine, dann muss es mir wirklich an die Substanz gehen. 
Klar, es ist für mich kein Zeichen für Schwäche oder so. Aber ich habe Angst, für jemanden angreifbar zu sein. 
In den letzten Monaten habe ich irgendwie so eine Kugel um mich herum gebaut, die es zwar einigen erlaubt, an mich heran zu kommen, aber nie so weit, wie sie es sich erhoffen. 

Ich möchte in den meisten Fällen ja nicht mal an Gefühle und Emotionen denken. Weil sie mich grundsätzlich überrollen und dann überfordern. 
Mache ich mir sorgen, heule ich los und habe Bauchweh, kann nicht schlafen und kratze an meinem Körper, bis ich Schmerzen habe, weil das bei Stress automatisch passiert, kein Witz und keine Story für Aufmerksamkeit und Drama - Stressbedingte Neurodermitis ist vielen ein Begriff. 

Keine Ahnung, wie ich das in den Griff bekomme, ich finde irgendwo, dass ich schon irgendwo teilweise Fortschritte mache, da ich beim schreiben sehr viel mit mir selbst ausmache und raus lasse. Es tut mir gut und ich fühle mich danach einfach besser, egal wer das liest, ob meine Freunde, der Schwarm oder auch die dämlichen Snitches du hier nur stöbern, in der Hoffnung, dass es mir schlecht geht. 

Geht es nicht, ich bin glücklich mit meinem Leben, es läuft nicht perfekt und ich bin wirklich eine große Baustelle. Aber wenigstens sehe ich das ein und bin gewillt, an der einen oder anderen Sache zu arbeiten. 


In dem Sinne wünsche ich allen schöne Pfingstferien - ich erhebe mein Glas




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