santa can you hear me?

Der St. Martinszug liegt hinter mir und ich kann mich endlich der Zeit widmen, die ich im Jahr so sehnsüchtig erwarte wie meinen Geburtstag: Weihnachten.
Es wird immer kälter und auch wenn mancher mich dafür für irre erklärt, ich hatte vor ein paar Tagen draußen den Geruch von Schnee in der Nase.
Die Kinder erzählen mir von ihren Weihnachtswünschen und tragen nach und nach alle kuschelige, flauschige Westen.
Alle wuseln herum und suchen ein passendes Geschenk für die liebsten.
Auch ich fange langsam an, zu planen. Wem ich was schenke steht jedes Jahr fest, die Frage ist nur immer die selbe: was?
Und genau diese Frage stellen mir auch meine Eltern. Nur..was wünsche ich mir dieses Jahr?
Ich muss zugeben, letztes Jahr um die Zeit steckte ich in den letzten Zügen meiner Chemo. Der einzige Wunsch zu dieser Zeit war, den Scheiß endlich beenden zu können und Zeit mit dem Menschen zu verbringen, den ich liebe.
Jetzt, ein Jahr später, wünsche ich mir natürlich nach wie vor Gesundheit und Stärke, keine Frage. Für mich ist es inzwischen einfach nicht selbstverständlich, mit einem guten Gefühl zum Arzt und wieder raus zu marschieren. Ich wünsche mir zwar bei jeder Wimper und Kerze etwas total kitschiges aber im Hinterkopf bleibt der Wunsch nach Gesundheit.

Wir alle haben irgendwas, was wir unbedingt haben wollen. Ein neues Handy, eine teure Tasche, ein Laptop - whatever.
Auch ich würde zu einem neuen iPhone nicht nein sagen, aber frage mich im nächsten Moment "brauchst du das?" - denn es fehlt mir ja materiell gesehen an nichts. 
Klar, ich bin ein Mädchen. Ich habe nie genug Kleidung, Schuhe oder Schminke haha.
Aber sonst..? Ich kann dem lieben Weihnachtsmann ja schlecht in den Brief schreiben "Santa, ich wünsche mir meine große liebe, mit Schleife um den Kopf, in einer roten Box. Dazu viel Glück im Leben usw."

Und so läuft es eigentlich schon immer. Ich versinke in Weihnachtsstimmung, höre Musik, die meine Freunde um den Verstand bringt, schmücke mein Zimmer (jeden Tag erneut, nachdem die Katzen alles umwerfen und anknabbern) und kaufe wie eine irre süßes Zeug für mein Umfeld.
Ich flippe aus, beim ersten Schnee und fluche, sobald ich einen Fuß in den weißen Matsch vor der Tür setze. Schaue mir Bilder der vergangenen Jahre an, Geschenke von Freunden und mein Herz wird wirklich ganz warm.
Meine Gedanken gehen an den 23.Dezember, den ich in diesem Jahr das erste mal (das letzte Jahr zählt einfach nicht!) ohne eine sehr gute Freundin verbringe, denn sonst haben wir zusammen getrunken, Filme gesehen, gebacken und den Baum geschmückt. Dazu wird es dieses Jahr nicht kommen.

Ich bin gespannt, was ich dieses Jahr neues erlebe und wenn ich den 20.November gefeiert habe, werde ich mich voll und ganz dem Weihnachtsrausch widmen
 

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