Why

Ich habe aufgehört sie zu zählen. Die Nächte, in denen ich wach lag und mir die Augen aus dem Kopf geweint habe, weil ein Mann mir wieder das Gefühl gegeben hat, nur eine von vielen zu sein. Unwichtig. Ersetzbar.
Das klingt nach dem typischen Mädchen mimi, aber irgendwie geht es inzwischen tiefer. Denn ich bin damit ja nicht alleine. Klar, jeder ist was besonderes und hat seine eigenen Probleme bla bla. Und ich kann auch nicht sagen es liegt an den Herren der Schöpfung, es gibt auch beschissene Frauen. Aber ich kann nur aus meiner Perspektive berichten, dass es sich ziemlich schwierig gestaltet heute. Ja was eigentlich? Eine Beziehung zu führen? Das machen wir ja alle scheinbar nicht. Ein guter Freund sagte vor kurzem zu mir „Wenn man viel Zeit miteinander verbringt und beieinander schläft, da läuft was und so, dann ist man doch automatisch zusammen?!“ und sagte das mit einer Überzeugung, dass mir alles aus dem Gesicht rutschte. Denn so ist es nicht, klingt blöd, ist aber Fakt. Denn nur weil es sich so anfühlt, als wäre es etwas besonderes und exklusiv unter euch, muss es das noch lange nicht sein. Spätestens wenn ich nämlich zickig, eifersüchtig und blöd werde pfeffert mir der Mann, der mich behandelt wie seinen eigenen Gegenstand um die Ohren „Was ist mit dir los? Wir sind doch nicht mal zusammen? Komm mal runter“ und holt mich sofort zurück in die Realität.
Wieso muss das so sein? Also im Ernst, wären die Generationen vor uns so gewesen, hätte es weder unsere Eltern, noch uns gegeben. Es gäbe nur RTL.
Was soll der Mist, ständig zu sagen man habe „Bindungsängste“ und wurde ach so schlimm verletzt, wenn es letztlich nur eine Ausrede ist, anderen Menschen weh zu tun?
Dieses ganze „Ich weiß nicht was ich will“ zeigt einfach, wie einfach wir heute durchs Leben laufen und alles mögliche ersetzt bekommen. Auto kaputt? Kaufe ich eben ein neues. Der Nachbar hat eine neue Küche? Meine muss größer und teurer sein.
Genau so gehen wir mit unserem gegenüber um. Funktioniert es mal nicht so, wie es sollte, tauchen wir ab. Melden uns nicht mehr, gehen Gesprächen aus dem Weg und suchen uns etwas neues. Unkompliziert und einfach was anderes, als das davor. Weil wir keinen Nerv investieren wollen, denken das Gras sei woanders grüner.
Ist es nicht. Auch deine neue Schnecke wird irgendwann nervig. Aber halb so wild. Für Ersatz ist bestimmt schon gesorgt.
Ich werde verrückt, jedes Mal wenn ich merke, ich bin willkürlich zu ersetzen. Es tut einfach weh. Und es tut nicht nur mir weh, sondern allen, mit denen so umgesprungen wird. Ich möchte nicht mehr nur die Übergangsjacke sein. Der Snack zwischendurch. Das möchte kaum eine von uns, zumindest von den Mädels mit denen ich mein Leben teile. Wir wollen keine mimi die uns in den Po krabbelt, wir wollen widerstand und Männer, die das Recht haben einen Bart zu tragen. Nicht zu Dekorationszwecken. Lasst das ganze fuckboy leben bitte. Hört auf. Ihr macht es einem so schwer, nachts Ruhe zu finden

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