Ist das Liebe, oder kann das weg??

Irgendwer muss es mir bitte erklären. Wirklich. Ich möchte es verstehen.
Wie kann es sein, dass man sich damit rühmt, mit unzähligen Menschen geschlafen zu haben? Wie kann es gut ankommen, möglichst viele nackte Bilder von anderen im Handy zu haben? Wieso muss man sich 3 Menschen warm halten, in der Angst, es klappt mit der/dem einen nicht? Aber selber keiner von vielen sein wollen?
Ich steige nicht durch, in einer Gesellschaft, in der es inzwischen ein Ziel geworden ist, möglichst viel gebumst zu haben, möglichst viel gesehen zu haben.
Versteht mich nicht falsch. In meinen Augen ist Sex und körperliche Nähe wunderbar. Und auch nicht ausschließlich mit einer Beziehung in Verbindung zu bringen. Viele schöne Geschichten entstehen aus Freundschaften und lockeren Dingen.
Aber auch bei diesen Sachen sollte man ehrlich zueinander sein, miteinander reden und sich Gedanken darüber machen, was der gegenüber vielleicht will oder denkt.
Wie kann man völlig rücksichtslos Menschen ausdrücken wie Zahnpasta Tuben und sich dafür feiern? Wie kann man stolz darauf sein, andere zu verletzen?
Während die einen sich nach gefühlt 45 Minuten verlieben und einen Ring kaufen wollen, läuft der Großteil um mich herum und sagt immer wieder „Ich komme so gut alleine klar. Ich brauche niemanden“ - wer sagt denn, dass es ums brauchen geht? Natürlich schaffe ich alles alleine. Ich habe einen guten Job und kann mein Leben eigenständig bezahlen und stemmen. Ja, sogar die ein oder andere Spinne habe ich inzwischen platt gemacht. Ich habe eine Heldin gebraucht, also wurde ich zu einer, ganz einfach.
Trotzdem muss auch ich mir eingestehen, dass ich „lockeres“ nur eingehe, aus Panik das selbe zu erleben, wie zuvor. Natürlich betrügt mich nicht jeder Mann. Nicht jeder belügt mich. Und nicht für jeden bin ich die Übergangsjacke anstatt der Pantoffeln.
Aber trotzdem fällt es schwer, sich fallen zu lassen, wenn jemand sich die Mühe geben will und den Schlüssel für mein Schloss sucht. Ich mache dicht, ich wende mich ab und passe auf mich selber auf. Weil ich das halt immer musste.
Dass das falsch ist, weiß ich selber. Klar, Emanzipation und so, Frauen kommen alleine klar.
Trotzdem freue ich mich, wenn jemand neben mir liegt. Mir jemand die Süßigkeiten wegisst und über die schlechten Witze meiner Eltern lacht. Für mich gibt es kein schöneres Gefühl, als zu lieben und liebe zu schenken, so schnulzig da auch klingt.
Aber wohin mit der Liebe? Zu Jungs (und ich sage bewusst nicht Männer) die nicht wissen was sie wollen? Die mich als selbstverständlich sehen? Jungs, die der Meinung sind „mehr ist mehr“ und mich in ihre snapchat Liste der Eroberungen aufnehmen wollen?

Es ist so unfassbar fies, im allgemeinen zu denken. Aber mich umgeben viel zu viele Menschen, die alles andere leben, als ein Leben voller liebe. Dabei ist das doch das schönste was man haben kann? Wieso werden wir misstrauisch wenn jemand uns Komplimente macht? Doch nur, weil wir leider erlebt haben, dass man nicht alles glauben sollte. Wir sehnen uns danach, endlich die Kontrolle abgeben zu können, lassen uns aber auf nichts ein, die einen aus Angst vor Zurückweisung, die anderen aus Angst, etwas verpassen zu können.

Wenn du jemanden gut findest, dann sag es ihm/ihr. Versuch was draus zu machen. Werd glücklich, fahr es vor die Wand, Hauptsache du tust etwas. Ich für meinen Teil möchte nicht mehr warten, auf die Jungs, die nicht wissen was ihnen vorschwebt. Die nicht wissen wer sie sind. Ich möchte einen Mann, der sich auch Mann nennen kann. Der damit umgehen kann, dass ich viel zu viel liebe in mir trage und ihn damit überschütten werde, sobald ich bereit dazu bin.
Für mich macht warten einfach keinen Sinn, denn ich bekomme keinen Tag zurück.
Ich kann keinen Menschen in meinem Leben zwingen, mich gern zu haben. Kann keinen zwingen zu erkennen, was ich ihm alles wünsche. Aber ich kann mir immer noch aussuchen, vor wem ich mich zum Affen mache. Ich mache mich vor dir zum Affen und wir wissen es beide? Dann ist deine Präsenz in meinem Leben einfach wichtig. Weil du mich zum lachen bringst und manchmal auch das gute an mir zum Vorschein.
Das gilt für so viele Menschen, denen ich schon seit Jahren meine Liebe vor die Füße kotze. Ich werde damit nicht einfach aufhören können. Weil ich hoffe, dass mehr Menschen irgendwann mal das selbe tun werden.

Hört auf mit dem fuckboy Dasein. Oder rasiert euch öfter mal die Mumu, aber lasst die Finger von anderen Menschen, wenn ihr mit euch selbst noch nicht im reinen seid. Sagt ehrlich was ihr denkt und schafft unnötigen Stress vom Tisch. Danach kann man sich schließlich viel besser drüber beugen. In dem Sinne, gute Nacht.

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