Schneeflöckchen

Hat heute schon jemand gepostet, dass es schneit? Nein? Dann mache ich das mal eben: es schneit.
Nein, ich mag das irgendwie nicht so wirklich. Denn Schnee bedeutet, dass der Bus nicht kommt, die Autos langsam fahren, die Schuhe voller Pampe sind, wenn man nachhause kommt und da ich einen Gleichgewichtssinn habe der...naja, der eben nicht vorhanden ist, bedeutet Schnee viel Zeit auf dem Hintern.
Mir graut es schon vor dem Wochenendeinkauf auf dem Markt morgen früh. Oh Gott, ich flippe aus, bei den gestreuten Steinchen, die dann durch meine Wohnung fliegen und von der Katze großzügig verteilt werden. Das bedeutet nun für alle Menschen, die meine Wohnung betreten wollen: Schuhe raus!

Molly und ich genießen das letzte Wochenende im Urlaub im warmen, sie auf meiner neuen Kuscheldecke und ich daneben im Zuckerstangen Overall. Wir sind also offiziell im Weihnachtsflow und haben im Urlaub tatsächlich alles geschafft was wir uns vorgenommen haben.

Die Nachsorge am Montag Nachmittag verlief übrigens sehr gut. Ich musste glücklicherweise nicht alleine losziehen und habe meinem Monchichi ein Stückchen mehr von dem gezeigt, was in den letzten Jahren zu meinem Alltag und Leben wurde.
An sich ist es auch nicht mehr befremdlich oder unangenehm die Praxis zu betreten, jedoch wirds nie wirklich erfreulich oder schön.
Dass von den Tumoren, die sich 2013 gebildet haben nichts mehr da ist, war sehr gut zu hören, jedoch ist das ganze damit ja leider nicht vom Tisch.
Aufgrund der ganzen ultra giftigen Substanzen, die ich per Infusion und Tabletten nehmen durfte UND der zusätzlichen Bestrahlung ist mein Körper eigentlich der Super GAU unter den Körpern und könnte nun im Nachhinein auf den ganzen Mist reagieren und an einer anderen Stelle Probleme bekommen.
Meine Freunde finden es nicht ganz so witzig, wenn ich mich als Kernkraftwerk auf zwei Beinen bezeichne, aber heeeeey, ich kann doch nicht rum sitzen und grübeln, ob mein Leben in den nächsten Jahren noch mal einen Schlag nach hinten bekommt?
Die Therapie ist nun 4 Jahre her (der Chemo Part zumindest) und ich freue mich wenn ich in 2 Jahren als geheilt gelte, ganz egal wie hoch das Risiko im Nachhinein ist, an etwas neuem zu erkranken. Deswegen versuche ich mich davon nicht verrückt machen zu lassen und habe mich eigentlich damit angefreundet, dass ich den Rest meines Lebens eben deutlich mehr auf Zeichen meines Körpers achten sollte und auch durch deutlich mehr Untersuchungen gejagt werde, als der Durchschnitt. Aber besser so, als mit 40 die Petersilie von unten betrachten zu müssen.

In diesem Sinne verabschieden Molly und ich uns nun ins Wochenende, es steht noch ein bisschen was an in den kommenden zwei Tagen und dann hat uns der Alltag leider schon wieder.



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