Mach dir nichts vor

Ist das eigentlich normal? Muss es immer größer werden, besser, teurer und schöner?
Kommt man auch an einen Punkt, an dem man zufrieden ist und man keine Verbesserung und Steigerung möchte?
Ich muss zugeben dass ich im Verlauf von 2016 ganz oft wunschlos glücklich war. Wirklich komplett zufrieden. Natürlich ist man genervt von der Schule, Eltern stressen hier und da mal rum und ein bisschen mehr Geld wäre an manchen Stellen schon ganz nice gewesen. Aber trotz des einen oder anderen Problemchen war ich rundherum glücklich. Umgeben von Menschen, für die ich eine wichtige Rolle gespielt habe, meine Wunsch Ausbildung, meine Wunsch Wohnung mit Haustier und immer Eis im Kühlfach.
Es hat mir an nichts gefehlt, ich glaube ich habe lange nicht so viel Wärme und Liebe verspürt, lange nicht so viel gelacht und Spaß gehabt.
Das habe ich mir nicht einreden müssen, das war eine Tatsache. Dass meine Übelkeit weg war hat das ganze dann noch unterstrichen und mir gezeigt, dass es genau so richtig ist.

An sich habe ich auch keine Lust jetzt dramatisch umzuschwenken und einen miesen Jahresrückblick zu starten - 2017 war nicht durch und durch fürn Arsch.
Es gab durchaus schöne Momente. Damit meine ich die lange Nächte, Geburtstage, Shoppingtouren, Pizzaabende, neue Möbel und neue berufliche Erfahrungen. Ich habe wirklich viel erlebt, was sehr prägend war und auch das ein oder andere Problem aus der Vergangenheit versucht aufzuarbeiten.

Aber jetzt gerade in diesem Moment, ja heute Abend, da bin ich mein Handy durch gegangen. Habe Bilder gesehen, die schöne Momente festgehalten haben, Namen gelesen, die in mir keine Wärme auslösen und Texte gesehen, die mich nicht mehr zum lächeln bringen können.

Es war für mich nie wichtig, dass ich den schönsten Freund hab, der beliebt ist oder erfolgreich. Kein riesen Freundeskreis kann richtige Freunde ersetzen, die einfach mit mir da sitzen und ins Leere schauen.
Und da fangen dann die Probleme an. Denn ich möchte meinen Freunden vertrauen können. Mich darauf verlassen können, dass sie mich auffangen, wenn ich mal wieder ins taumeln gerate.

Im Moment ist das aus meiner Sicht sehr schwer. Denn mal abgesehen von den bösen Menschen, für die ich ein Mittel zum Zweck, ein Zeitvertreib oder einfach der Lückenfüller war tue ich mich auch mit so ziemlich jedem anderen in meinem Umfeld schwer.

Kann so viele Dinge nicht nachvollziehen und will nicht nachfragen. Nehme so vieles hin und bin gerne für mich.

Viele Menschen wissen das Leben was sie haben in dieser Form nicht zu schätzen. Dein Job ist nicht dein Traum? Dann mach etwas anderes. Vor dir steht die Person die du liebst? Sag es ihr. Jemand verhält sich dir gegenüber rücksichtslos? Drauf geschissen, glaub mir, irgendwer setzt dem ganzen immer wieder aufs neue die Krone auf.
Wieso das hinnehmen, was man nicht möchte?
Es muss nicht besser sein. Die neue Freundin muss nicht schärfer sein und der neue Job muss nicht zum Porsche führen. Aber wieso nichts dafür tun, um sich wohl zu fühlen.


Jetzt neigt sich das Jahr dem Ende zu und ich bin wirklich unzufrieden mit der Gesamtsituation. Mit mir und meinem denken, engen Freunden, entfernten Freunden - einfach komplett. Kann daran irgendwie auch nichts ändern und warte einfach ab.
Hoffe darauf, dass das Beste noch auf mich wartet und lehne mich zurück. Versuche tatsächlich nach vorn zu gehen und nicht auf der Stelle stehen zu bleiben.






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