Das ist aber auch schwer

Ich muss gestehen, ich nehme mir echt oft seeeehr viel vor. Zum Beispiel bedeutet ausschlafen an freien Tagen für mich, dass ich spätestens um halb 10 aus dem Bett komme und frühstücke. Dann wird Mittagessen gekocht, staubgesaugt, eventuell aufgeräumt und zur Zeit dekoriert, Wäsche gewaschen und Schulkram erledigt. 
Am Wochenende muss es auch vor 10 Uhr auf den Wochenmarkt gehen - frisches Obst und Gemüse und natürlich schöne Blumen fürs Wohnzimmer. Von mir, für mich - welcher Mann macht sich schon die Mühe mit Blumen vor der Tür zu stehen. Dann doch besser betrunken. Ihr Idioten 🙄

Naja, somit plane ich tatsächlich schon am Abend was ich wann mache. Führe einen Kalender in dem alles drin steht und organisiere mich. 
Versuche meine Finanzen im Blick zu haben und voraus zu schauen. 

Ständige Baustelle: ich selbst. 
An sich bin ich wirklich im reinen mit mir selbst. Ich finde mich bei weitem nicht perfekt und will es auch keineswegs sein. Viele Dinge an mir sind nicht top, darauf lege ich es aber nicht an. Ich versuche die beste Version von mir selbst zu sein und nicht der Abklatsch von irgendwem anders. 
Anders verhält es sich aber beim Blick in den Spiegel. So rein oberflächlich betrachtet bin ich nämlich oft nicht zufrieden. Nein, meine Nase stört mich nicht wirklich. Auch der Po ist so, wie er sollte. 
Aber ich habe das Gefühl, der Druck von außen, ein bestimmtes Bild zu erfüllen, geht auch nicht spurlos an mir vorbei. Ich war nie Sport begeistert. Hatte vor der Krebserkrankung auch einfach die besten Gene und eine tolle Figur. Aber die war dann hin und irgendwie wird man mit zunehmendem Alter (Gott, klingt als wäre ich 40. Aber der Körper verändert sich auch nach der Pubertät noch so unfassbar) auch nicht zwingend fitter wenn man viel chillt wenn man nicht gerade arbeitet. 
Also nehme ich es mir ständig vor. Mehr auf mich achten und nicht Pommes, Pizza und Nachos an einem Tag. 

Dabei liiiiiiiebe ich essen so sehr. Ich kann es kaum beschreiben. Ich koche gerne, Backe und esse. Auch mit Schürze, eine richtige Hausfrau mit Kochlöffel. 

Und trotzdem immer wieder der Gedanke: gefällt das auch irgendwann jemand anderem? Sollte ich vielleicht doch anders sein?
Irgendwie Banane, den einen Tag finde ich mich super. Den nächsten Tag möchte ich gerne andere Haare und 10 Kilo weniger. Dann ist es mir wieder egal. Oh man, Frau sein ist so schwer. 

Ich glaube auch nicht daran, dass das anders wäre, mit einem Mann an meiner Seite. Der soll mich ja schließlich nehmen und lieben so wie ich bin. Lasse mich doch nicht ins Fitnessstudio scheuchen. Junge, los hol mir Nudeln und mach die Weinflasche auf. 

Gerade vor Weihnachten fangen sie alle an. Diäten und Programme. Weihnachten dann schön essen und dann alle ins Studio. Leute, Leute. Das ist irgendwie nichts für mich. Jetzt auf jeden Fall. Vielleicht kommt der Tag, da bin ich begeistert von Sport und freue mich aufs joggen. Bis dahin genieße ich aber mein Leben in vollen Zügen, versuche hier und da einfach mal zu denken „hmmmm, iss das doch einfach morgen“ und muss mir keine Gedanken darüber machen, dass mich jemand für krank hält. 

Weil..hallo, eine Hose in Größe 34 sieht inzwischen aus wie für meine 4 jährigen im Kindergarten. Da passt nicht mal mein Arm rein. Und da ich Hintern und Boobs super finde wäre es eine Verschwendung, an einer dieser Stellen etwas abzugeben. Das ist alles mühsam angefressen und bleibt da wo es ist. Schön verpackt. Wie ein Dessert 😌🎀


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