ewig uns




schon im Bette drängen sich die Ideen zu dir meine Unsterbliche Geliebte, hier und da freudig, dann wieder traurig. Vom Schicksaale abwartend, ob es unß erhört - leben kann ich entweder nur gantz mit dir oder gar nicht, ja ich habe beschlossen in der Ferne so lange herum zu irren, bis ich in deine Arme fliegen kann, und mich ganz heimathlich bei dir nennen kann, meine Seele von dir umgeben ins Reich der Geister schicken kann - ja leider muß es sejn - du wirst dich fassen um so mehr, da du meine Treue gegen dich kennst, nie eine andre kann mein Herz besizen, nie - nie -
O GOTT warum sich entfernen müßen, was man so liebt und doch ist mein Leben in V.  so wie jezt ein kümerliches Leben -
Deine Liebe macht mich zum glücklichsten und zum unglücklichsten zugleich in meinen Jahren jezt bedürfte ich einiger Einförmigkeit Gleichheit des Lebens - kann diese bej unserm Verhältniße bestehen? -
Engel, eben erfahre ich, daß die Post alle Tage abgeht - und ich muß daher schließen, damit du den B. gleich erhälst - sej ruhig, nur durch Ruhiges beschauen unsres Dasejns können wir unsern Zweck zusamen zu leben erreichen -
sej ruhig - liebe mich - heute - gestern - Welche Sehnsucht mit Thränen nach dir - dir - dir - mein Leben mein alles - leb wohl - o liebe mich fort - verken nie das treuste Herz
deines Geliebten
L.

                                 ewig dein
                                 ewig mein
                                 ewig unß



Ludwig van Beethoven

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