Jetzt gerade

Viel zu lange habe ich nun über so einiges nachgedacht, was ich hier schreiben wollte. Habe mir Gedanken gemacht, wie ich diverse Themen ansprechen kann, wie viel ich preisgeben kann, wie schnell sich jemand erkennt und und und.
Außerdem muss ich gestehen, dass ich einfach keine Lust hatte, etwas zu schreiben, mein Laptop wird kaum genutzt, seit die Ausbildung gelaufen ist und ich verfasse das meiste am Handy.
Aber auch das wird sich in den kommenden Wochen ändern, da sich im Moment einfach viel ändert.
Zum einen kämpfe ich in den vergangenen Wochen sehr viel mit mir selber.
Denn es kommt immer wieder vor, dass mir Leute über den Weg laufen, die man vor knapp 10 Jahren kennengelernt hat und die dann charmant sagen „Du hast aber in den Jahren auch echt zu genommen oder?“
Ja, das habe ich. Denn ich liebe es zu essen und der grandiose Stoffwechsel, den ich vor der Krebserkrankung hatte hat sich verabschiedet. Inzwischen sieht man mir einfach an, dass ich gerne nasche und ich finde, es gibt deutlich schlimmeres. Klar, jeder 2. sagt, dass er oder sie mit seiner Figur zufrieden ist und heult dann heimlich. Aber wirklich, ich vermisse die 50/55 Kilo nicht, die ich mit 17 auf die Waage gebracht habe. Ich bin kein kleines Mädchen mehr und möchte auch nicht mit einem verwechselt werden. Und im besten Fall zerbricht mich ein Kerl auch nicht, wenn er mich mal an sich ran zieht. Es gefällt mir, dass an den Stellen, an denen ich Kurven als schön empfinde Kurven entstanden sind. Ich werde mit anderen Augen angesehen und bekomme Komplimente - von Menschen die mich so kennenlernen wie ich gerade bin. Alle die, die mich 3 oder 4 Jahre nicht gesehen haben empfinden es scheinbar als angemessen Bemerkungen zu machen, die ich mehr als unpassend empfinde.
Kaum eine Frau die ich kenne, hat in den letzten Jahren Gewicht verloren und sieht aus wie mit 18 - zum Glück. Klar empfinde ich Größe 46 nicht als scharf oder werde neidisch. Aber das ist absolut nicht mein Problem. Denn dieses extrem möchte ich nicht erreichen, ebenso wie ich nie mehr eine 34/36 tragen möchte und die Füllung meines BHs möchte ich nicht mehr missen. Just sayin.
Ich bin nun 23 Jahre alt. Damit sollte ich so ziemlich erwachsen sein, möchte ich aber nicht und freue mich immer noch auf durchgetanzte Nächte und Kirmeswochenenden.
So langsam wird es auch Zeit, über das Thema Familie nachzudenken, schließlich hat mein 14 jähriges ich gedacht, dass ich mit 23 verliebt, verlobt und bald verheiratet bin.
Jetzt stehe ich hier, genervt von den Kerlen die meinen, man könne mich neben der Freundin warm halten. Oder denen, die „sich nicht so sicher sind und Freiraum brauchen“. Gut finde ich auch die, die ihre Beziehung unterbrechen, in der Hoffnung mich für sich gewinnen zu können und zurück rennen, wenn ich nicht sage „oh endlich, ich habe auf dich gewartet“
Ich glaube meine Ansprüche sind auch nicht wirklich zu hoch. Nur ich finde es wichtig klar zu stellen, dass ich nicht für alles zu haben bin. Nein, ich denke nicht bei jedem Mann der mir über den Weg läuft ans heiraten. Ich bin jung, ich möchte einfach mal wieder dass jemand sich bemüht und mein Bauch kribbelt. Ich will keinen Kerl der sein Handy abstellt, weil er nicht will dass andere sehen wie ich ihm schreibe. Der mich vor anderen als Fehler darstellt und mich belügt. Vieles was ich auf keinen Fall will weiß ich ganz genau.
Und deswegen lasse ich mich gerne überraschen, von jemandem der mir zeigt, was ich eigentlich will.

Verrückt, ich bin Mitte 20, lebe alleine, verdiene mein Geld mit einem Beruf, den ich über alles liebe und genieße die Zeit, die ich für mich habe. Ich lebe nicht, um zu arbeiten und ich arbeite auch nicht nur um zu leben. Ich mache etwas, was mich glücklich macht.
Was nützt mir der tollste Beruf, das dickste Konto und der Neid von anderen Menschen, wenn ich abends da sitze und weine? Mir ein anderes Leben wünsche?
Manchmal sollte man seine Prioritäten noch mal überdenken.
Das mache ich in den vergangenen Wochen sehr oft. Denn ich weiß, dass ich an einem schönen Punkt in meinem Leben stehe. Ich kümmere mich nicht mehr um Menschen, denen man Hilfe und Aufmerksamkeit aufzwingen muss. Die mich brauchen, wenn etwas fehlt. Ich investiere Zeit in mich selbst und tue mir gut. Ohne auf eine Nachricht von jemandem zu warten, auf den Besuch einer Person oder einen Anruf. Ich akzeptiere, dass die wichtigste Beziehung die zu mir selbst ist.
Und alles andere, naja das ist dann Luxus.

Und jetzt wird geschlafen, die nächsten Wochen steht einiges an und ich freue mich unheimlich auf das neue ♥️



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