Bae

Während ich mich in den letzten Wochen vor dem lernen drücke (hoffentlich bereue ich das nicht morgen), betrachte ich einiges um mich herum etwas genauer bzw. schenke so manchem etwas mehr Aufmerksamkeit. 

So auch dem Verhalten der männlichen Wesen um mich herum. Ich nenne sie mal bewusst nicht Männer, da das bei weitem nicht auf alle zutrifft. 

Ich für meinen Teil bin im Moment ja dabei mich einigen Konflikten mit mir selbst zu stellen. Versuche, meine Panik vor Beziehungen und Bindungen irgendwie in den Griff zu bekommen, zuzulassen, dass mal jemand auf mich zu kommt und ich nicht direkt fliehe. Ein großer Part meines Projekts "Selbstliebe" aber meiner Meinung nach ziemlich wichtig, wenn ich vor habe in Zukunft nicht alleine einschlafen zu müssen. 

Natürlich fehlt es mir, vor dem einschlafen an jemand besonderes zu denken, keine Frage. 

Aber ich bin irgendwo froh, mir um nichts Gedanken machen zu müssen. Wo ist er? Mit wem? Wieso schreibt er nicht? Bin ich gut genug? Gefalle ich ihm? Bin ich wieder mal der Lückenbüßer? - alles Gedanken die ich nicht habe. Denn....da ist ja niemand. 

Keiner der mich um den Verstand bringt und dafür sorgt, dass ich mich verletzlich fühle. 

Und da ist auch schon das Problem. Denn dieses Gefühl ist lange her & ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust mehr, immer die blöde zu sein, die anderen in Zeiten reicht, in denen was besseres nicht verfügbar ist. 

Auch wenn ich es nicht gebacken bekomme, mich auf einer Ebene mit Gefühlen auf jemanden einzulassen, so versuche ich jedoch niemanden zu verletzen. Ich spiele mit offenen Karten und erkläre meinen Wahnsinn und meine Ängste oft schon sehr schnell, wenn ich das Gefühl habe, mich der Person gegenüber öffnen zu können, ohne einen Stempel zu bekommen. 

Das zu mir. Für mich ganz klare Sache, ehrlich zu sein und niemandem etwas vorzumachen. 

Ich bin nicht die Sorte Mädchen bzw. Frau die mit 6 Kerlen schreibt und sich mit allen trifft. 

Ich bin da dann eher langweilig und prüde - ich schreibe mit meinen Freunden, klar. Aber lerne ich jemanden kennen, beschleicht mich doch ein schlechtes Gewissen. Ich meine, ich habe schon Bammel wenn ich nur daran denke, dass mir jemand nah kommt. Wie soll ich das denn mit mehreren parallel schaffen?!

So geht es nicht allen. Ich beobachte um mich herum teilweise seltsames Verhalten. Treu nach dem Motto "Je mehr desto besser" und "Scheiß auf Gefühle und so einen Mist, ich nehme was ich bekommen kann" tanzen sie um mich herum und ich staune dabei nicht schlecht. 

Sitzen heute am Tisch und beteuern, dass in ihrem Leben etwas nicht so läuft wie es soll, werden morgens neben der einen wach und gehen abends mit der nächsten nachhause. Dafür gibt es von mir ein schnauben mit hochgezogener Augenbraue und ein Schulterzucken, mehr bleibt mir ja nicht übrig. 

Dass es nicht immer beim kennenlernen, Date, Beziehung und liebe enden muss, das muss mir als Beziehunspaniker niemand erklären. Nur abgesehen von Syphilis und Chlamydien bringt das doch nichts, oder sehe ich das falsch?

Also wirklich, niemand kann es mir erklären wenn ich frage "Und wieso bist du diese Woche mit der einen mitgegangen, wenn letzte Woche noch die andere aktuell war?"

Keiner kann es mir sagen, es wird immer auf die "Ich will keine Freundin" Schiene geschoben. Ist ja schön und gut, aber wieso dann jedes Loch stopfen, was sich anbietet? 🤔

Nichts gegen Intimitäten austauschen und so,  ganz tolle Sache. Aber wie wenig Selbstwertgefühl hat eine Frau, die jede Woche in einem anderen Bett wach wird ist dann meine Frage? 

Ist es nicht klar, dass ich viele Mädels kenne, die Angst haben sich auf jemanden einzulassen, weil sie befürchten auf die selbe Bank gesetzt zu werden wie die Fic*frösche aus dem Club?

Das menschliche Paarungsverhalten ist schon seltsam 😂

Bevor ich nun noch irgendwie ins Detail gehe und sich der ein oder andere wieder erkennt sollte ich nun entspannt die Augen schließen und mein Bad genießen. Ganz allein, in Ruhe. In meiner eigenen Wanne 🛀🏽