2022

 Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. An sich liebe ich es  ja zu schreiben. In jeglicher Form. Heute Mittag war ich mal wieder kurz davor mir ein Notizbuch zu nehmen und erneut ein Tagebuch zu starten. Vielleicht ist das irgendwo eine Form von Therapie für mich, ich werd’s vermutlich probieren. Aber jetzt…jetzt sitze ich wieder hier und tippe. 

In der Theorie gäbe es jetzt mehrere Leute, denen ich persönlich schreiben müsste. Weil sie verantwortlich sind für diverse Gedanken, Ängste und Handlungen. 

Im letzten Jahr ist unglaublich viel passiert. Okay, ich glaube das sage ich hier seit Jahren, aber ich habe nun über ein Jahr nichts hier von mir gegeben und das hatte auch irgendwo seine Gründe. Natürlich ging es mal wieder um Herzschmerz. Es ging um die Gesundheit. Die selben Baustellen, die halt schon seit Jahren akut sind. Aber im letzten Jahr kam das ganze irgendwie unpassend zusammen. 

Denn zu einem ziemlich schlimmen heartbreak kam die Tatsache dazu, dass ich vielleicht doch nicht mehr ganz so tumorfrei und healthy bin, wie die letzten 5 Jahre angenommen - surprise. Für sowas gibts natürlich keinen passenden Moment, keine Frage. Aber es kam mehr als unpassend in einer Zeit, in der ich sowieso alles in Frage gestellt habe. Denn ich habe eine Person verloren, die mir beistehen wollte und mich dann alleine gelassen hat. Ich könnte mit jedem Mann meiner Vergangenheit an einem Tisch sitzen. Außer mit diesem einen. Und ich kann es niemandem erklären, nicht mal mir selber. Aber ich habe heute, über ein Jahr später immer noch so eine unglaubliche Wut in meinem Bauch, mir fehlen die Worte um zu beschreiben, was in mir vorgeht. Ich habe ein Jahr voller Schmerz, Tränen, Alkohol, Verdrängung und dummer Entscheidungen hinter mir und bin trotzdem noch nicht an dem Punkt, an dem ich sagen kann „das habe ich verdaut“. Viele neue Gesichter kamen in mein Leben. Tatsächlich hat es so manch einer geschafft, in meinem Kopf hängen zu bleiben. Aber an sich habe ich kaum Zeit in meine eigenen Gefühle, geschweige denn in die meines gegenüber investiert. Das war nicht besonders emphatisch und tut mir leid. 

Es ist keine Entschuldigung, andere Menschen zu verletzen, weil man selbst verletzt wurde. Aber in meinen Augen machte das ganze irgendwo Sinn. Ich habe Zeit in Menschen gesteckt, die mir nichts gutes wollten, die mich ausgenutzt haben und mich zum weinen gebracht - während ich sie benutzt habe um mich nicht mit meinen eigentlichen Problemen und Gefühlen auseinander setzen zu müssen. 

Und wenn ich ehrlich bin, dann hoffe ich jetzt gerade in diesem Moment einfach, dass ich morgen früh wach werde und das in den Griff bekomme

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